Mai-Liste 2022

collage of images, like friends, flowers and fruits

  • 2. Mai, ich gebe mein erstes richtiges Seminar an der UdK. Mit Henning Wagenbreth in der Illustrationsklasse. Alles ist irgendwie surreal, vor allem, dass ich so wenig nervös bin. Was ist da los?!
  • Ich konnte in diesem Monat einige neue Dinge auf meine »Nein«-Liste schreiben, die mich im Nachhinein immer dankbar aufatmen lässt. Puh. Zum Glück habe ich das abgelehnt und keine Zeit dafür investiert.
  • Der Mai war definitiv zu voll mit Gesetzestexten, Juristensprech, Fremdwörtern und schlecht gescannten PDFs. Sobald man sich einen Tunnel durch die PDF-Berge gegraben hat, fällt man in ein noch tieferes Loch und es dauert wieder eine Woche, bis man den Begriff entschlüsselt und das richtige Dokument angefordert hat.
  • Generell: wolkig im Kopf.
  • Manchmal dauern 15 Minuten im Kopf 75 Minuten, und das frisst richtig viel Energie.
  • Habe mich mehrmals bei der Unsicherheit ertappt, ob Dinge nun tatsächlich oder nur im Traum passiert sind. Sowieso: Viel wild geträumt im Mai.
  • Sich hier und da nochmal beweisen, dass man gewisse Dinge kann, das muss manchmal sein.
  • Für die warmen Tage im Mai war der Südblock mein Happy Place. Pommes forever!
  • Außerdem: Nudeln und Netflix. Deep Dish Pizza bei Magic John’s. Tonka-Eis mit Sesam-Krokant mit Eva im Treptower Park. Aperol Spritz, fuzzy im Kopf. Schlimmster Koffeinrausch seit dem Club-Mate-Bachelor-Studium.
  • Ich bin eigentlich wirklich durch mit dem Coming-of-Age-Thema, aber Heartstopper hat auch mich gekriegt. So wholesome; und für Leute wie mich, die eine Schulzeit voller Queerfeidlichkeit und Tabuisierung erlebt haben, auch irgendwie eine Versöhnung.
  • Erkenntnis im Biergarten: Wir sind schon auch ein bisschen cooler geworden.
  • Jeden Tag dankbar dafür, keine OKRs im Nacken sitzen zu haben.
  • Den halben Monat damit verbracht, einen Haken zu suchen, aber es findet sich einfach keiner.
  • Mein wertvollster Besitz sind, und das klingt kitschig, zwei Kisten voller Briefe. An einem Freitag Abend bin ich darin versunken. Ich habe die schönsten Briefe von den besten Leuten. Schickt euch (mir!) Briefe, Leute!
  • Ich treffe Paul im Wedding. Er gibt mir eine Schreibaufgabe: 1000 Zeichen über meine Emotionen unserer Begegnung. Er hat mit eine 2+ drauf gegeben. Emotionstechnisch geht noch was.
  • Seit Wochen keinen Bleistift oder Pinsel mehr in der Hand gehabt. Seit sechs Monaten keinen Newsletter verschickt. Meine Kreativität trocknet vor sich hin wie eine kleine alte Rosine.
  • Aber immerhin: Neuköllner Maientage! Ich liebe die Soundkulisse, das Publikum, die Lichter. Alles, was mir sonst viel zu viel ist, sauge ich auf wie ein Schwamm.
  • Ein Freund erzählt mir eine Übung aus seiner Verhaltenstherapie: Schuhe kaufen und direkt danach zurück bringen. Würde ich mich niemals trauen! Sollte ich also mal ausprobieren.
  • Feiertage: Perfekt zum Arbeiten, niemand stört.
  • Meine Stimmung ist immer genau wie das Wetter. Die letzten Mai-Tage waren ein wilder Ritt aus Sonne, Sturm und Regen. Ich kann nicht mehr.
  • “Whatever you plan on happening, never happens. Stuff you would never think of happens. So you just have to come on. Come on, come on, come on, come on …”