Auf mein Nacken

Person, die sich in ein schwarzes Loch beugt

Zum Schreiben habe ich mir mein altes iBook reaktiviert. Es ist von 2003, läuft nur noch mit eingestecktem Netzteil, und das Internet funktioniert darauf nicht. Die Schreib-Experience ist nicht die beste, aber sie ist weitestgehend ablenkungsfrei. Das ist, was ich brauche, denn in den letzten Wochen (daher rührt auch mein versteifter Nacken) wirken die Bildschirme meines Smartphones und Tablets mehr als magnetisch auf mich. Sie paralysieren mich; stundenlang hänge ich mit dem Kopf im iPhone über der Küchenarbeitsplatte und scrolle durch Timelines, auch, wenn das Nudelwasser schon längst kocht. Es ist die Krankheit meiner Generation, unserer Zeit, aber es ist vor allem ein wirklich stark magnetisches schwarzes Loch, in das ich, gerade in der Pandemie, zu oft und zu gerne reinfalle. Vom Aufprall dann der steife Nacken.