Allesandersplatz

Haus der Statistik am Alexanderplatz

Manchmal fahre ich mit meinem Fahrrad über den Alexanderplatz. Ich dränge mich durch die Kreuzungen und roten Ampeln und Massen an Autos, und ich denke: Diese Stadt ist wirklich kompliziert geworden. Nichts hier ist mehr einfach. Das Fortkommen, das Ankommen; überall stellen sich Leute in Schlangen. Alle wollen aneinander vorbei. Ich stehe dann an der Kreuzung und schaue auf das Haus der Statistik. Über die letzten Jahre war es zu einer Ruine verkommen, nun wird es eingerüstet, und vermutlich wird irgendetwas damit passieren. Die großen roten Buchstaben STOP WARS verblassen so langsam. Auch das ist kompliziert geworden. Pazifist sein ist kompliziert geworden.

Und dann, wenn sich der Winter dem Ende neigt, und ich gegen 17 Uhr über die Jannowitzbrücke oder durch das Regierungsviertel fahre, und die Touristen am Ufer der Spree flanieren, und die Sonne so langsam untergeht, dann denke ich trotzdem immer noch: Diese Stadt ist die richtige.