Tagebuchbloggen: 1/2022

Zeichnung des Autors der Tagebuch schreibt

1. – 9. Januar 2022

Der erste Tag des Jahres beginnt mit einem Spaziergang an der Spree. Vorbei am alten Magnet Club über die Oberbaumbrücke; die letzten Nachtgestalten flüchten nach Hause. Immer öfter sehe ich anstatt Freiheit und Abenteuer nur den Dreck auf den Straßen dieser Stadt, und frage mich, ob ich noch richtig hier bin.

Über die letzten Jahre immer mehr gelernt und perfektioniert: Die Fähigkeit, am Wochenende erst mal im Bett zu bleiben. Bis der Gedankenstrudel reinkickt – dann muss man schnell aufstehen und Kaffee kochen.

Magnetische Tage mit magnetischen Menschen.

Muss lernen, souveräner auf die Frage »Was war bei dir so los?« zu antworten.

Friedrichshain ist einfach ein fucking Labyrinth aus Kopfsteinpflastern; jede Ecke sieht gleich aus. Ich check’s nicht und es nervt.

Jemand hat mir ein Dick Pic als Linoldruck geschickt. Per Post. That’s the effort I expect from my fellow creative Gays!

»Auf einer Skala von 1 bis 10, wie sehr siehst du mich in der Zukunft als hochverschuldeten Penthouse-Besitzer?!«

2022 wird das Jahr, in dem ich modisch zu mir selbst finde, ganz bestimmt!

Im Kino gesehen: »Spider Man«. War genau so schön und unterhaltsam, wie ich ihn erwartet hatte. »Große Freiheit« von Sebastian Meise wiederum war atemberaubend. Unsicher, wann ich zuletzt so einen guten, intensiven Film gesehen habe.

“I don’t know what fall in love means. It’s not part of my world.” — Joan Didion, The Center Will Not Hold, Netflix