Zurück in Berlin: 6 Beobachtungen

Nach drei Wochen Augsburg komme ich zurück nach Neukölln. Drei Wochen Berlin-Pause, kurz mal durchatmen – durch Neubausiedlungen spazieren, um elf die letzte Straßenbahn erwischen, auf dem Weg in die Stadt zwei ehemalige Lehrer treffen. Zurück in Berlin kann ich mit Abstand auf die Dinge schauen, die ich dann doch vermisst habe:

Eine Frau steht auf einem alten Stuhl, reckt sich nach oben und mopst Beeren von dem Strauch, der am Zaun der Turnhalle entlang wächst. Ich dachte immer, die seien giftig.

Einige der Baumbeete in der Richardstraße hat jemand mit kleinen Schildern versehen: »Vorsicht, echte Bäume!«

Hier in der Gegend hat eine richtige Bäckerei eröffnet! Die große Backstube ist gleichzeitig auch der Verkaufsraum, und es gibt handgemachte Zimtschnecken, und der Bäcker warnte, dass das Brot SO frisch sei, dass man es besser erst ab morgen essen sollte. Und zu allem Überfluss gibt es hin und wieder Kunstausstellungen. Kønigliche Backstube, Zwiestädter Straße 10, 12055 Berlin.

Jemand hat endlich die matschigen Reste einer heruntergefallen Blaubeerpackung vor unserer Haustüre entfernt (oder es zumindest versucht). Danke!

Mein Briefkasten quillt über mit Wahlwerbung, die in letzter Minute eingeworfen worden sein muss. Dass mein Kiez schon so gentrifiziert ist, dass bei der Abgeordnetenhauswahl 2016 überwiegend grün (und die Linke) gewählt wurde, hätte ich gar nicht erwartet.

Die Vormittage in meiner Wohnung sind schön, mit der Herbstsonne, die durch die geputzten Fenster herein scheint. Wenn man das nur alle zwei Jahre mal macht, sieht man auch einen richtig genugtuenden Effekt!