Zum Ende des Kapitalismus

Wir sitzen spätabends im Schnellrestaurant, und mein guter Freund S. erzählt mir vom Ende des Kapitalismus. Es gäbe zwei Möglichkeiten, sagt er: Mit der einen bricht der Kapitalismus entzwei und alles Geld wird wertlos. Mit der anderen explodiert die Wissenschaft – so in zehn, zwölf Jahren – und knackt den Schlüssel zur künstlichen Intelligenz. Binnen kürzester Zeit werden sämtliche Arbeitskräfte (er wirft einen Blick auf die McDonalds-Mitarbeiter hinter uns) durch Maschinen ersetzt. Alle Arbeit des Alltags wird von Robotern übernommen: die Verkäufer, die Kassierer, die Banker, die Fahrer der U-Bahnen.

In beiden Fällen, sagt S., ist er der Gewinner: Zerbricht der Kapitalismus, verschwindet auch sein Minus auf dem Konto – ein Problem verpufft zu Rauch. Und mit dem Einzug der künstlichen Intelligenz werden wir die Einzigen sein, die die Welt noch braucht; die Kreativen, Intuitiven, deren Schaffen noch nicht durch Mathematik zu bezwingen ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert