Der Sommer, der heiß von der Stirn rinnt

Im Sommer, in der Hitze, durchziehen tausend Farben mein Gesicht. Die Stirn unter dem hundeblonden Haar glänzt mattrosa, grobporig. Zu den Augenbrauen hin wird die Haut weißer, zieht ein helles Oval um das Gesicht bis herunter zum Kinn. Zwischen den struppigen Schläfen sitzen zwei kleine graue Augen, gläsern, unterzogen von einem wasserblauen Streifen, Pünktchen, Äderchen, umrahmt von der erdbraunen Brille. Ganz tief in der Mitte thront das Gestell, darunter leuchtet der fleischrote Nasenrücken, kantig und schweißschimmernd; er zieht sich vertikal durchs Gesicht. Blaue Lippen, als käme ich gerade aus dem Wasser gestiegen, und dann vereinzelt: wundrote Haut vom Rasieren, Leberflecken, Sonnenflecken, und dazwischen die vielen asymmetrischen Druckstellen vom Grübeln.

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