Seit Jahren schläft Richard schlecht. Jede Nacht liegt er unter der gestärkten Bettdecke und malt sich bis ins kleinste Detail aus, wie jemand in sein Haus einbricht. Beim leisesten Knacken, Quietschen und Knarren schreckt er auf. Dann erstarrt er, und begibt sich in einen unaufhaltsamen Gedankenstrudel. Er malt sich aus, wie die fremde Person durch das Treppenhaus schleicht, die leisen Sohlen auf den Stufen. Richard sieht ihre Silhouette im Türrahmen stehen. Er weiß, dass er schon bei dem kleinen Geräusch vorhin die Flucht hätte ergreifen sollen, aber nun ist es zu spät, und er ist versteinert. Ein kleiner Lichtstrahl fällt vom Mond draußen ins Zimmer. Richard zeichnet gedanklich die Fluchtwege aus dem Haus auf, durchs Fenster auf das Vordach, aber er weiß, dass eine Flucht unmöglich wäre; niemals würde er sich und seine Frau überzeugen, das Geräusch ernst zu nehmen. Sie wären gefangen und müssten sich im Nahkampf dem bewaffneten Eindringling stellen. Sie hätten keine Chance. Sie würden beide sterben, und wenn sie nicht sterben würden, würden sie am Schock der Gräueltat zugrunde gehen. Richard würde sein Leben nicht mehr regeln können und das Paar würde alles verlieren. Das alles malt er sich aus, während er in einer Schockstarre und mit riesigen hochgestreckten Ohren im Bett liegt und auf das nächste, kleinste Geräusch wartet.