Was sind die großen Themen des Lebens? Was bleibt? Die Autorin Doris Dörrie antwortet auf die Frage, worauf es im Leben ankommt: genug geliebt zu haben. Und: seine Potenziale erkannt und ausgeschöpft zu haben. Das ist ein großes und schweres Ziel, finde ich. Die eigenen Potenziale zu erkennen braucht Zeit und Ressourcen, und auch Mentoren, die einem Mut zusprechen und Wege aufzeigen. Und gleichzeitig ist Mentor sein ja auch ein Potenzial, dass in einem schlummern könnte. Ich habe jedenfalls das Gefühl, meine Potenziale noch nicht so recht auszuschöpfen. Da geht noch was. Austin Kleon schreibt, dass man die Dinge nicht unbedingt in sich trägt, sondern eher in sich hinein lassen muss. Platz machen für Inspiration und Input, aber auch: Zeit schaffen dafür, dass sie wirken und eine Form annehmen können. Ein Buch schreibt sich nicht von innen heraus. Ein Bild malt sich nicht in mir drin. Es muss ja auch erst mal in mich reinkommen. Die Muse kommt im Akt der Kreation, eine Erkenntnis, die ich seit letztem Jahr sehr bewusst mit mir herum trage. Wird also Zeit, ein wenig mehr Zeit und Raum mit ihr zu verbringen.