Im Perseidenstrom

Photo of a night sky with meteors

Foto via Tengyart

Es ist mitten in der Nacht, mitten im August, und ich hab mich unter mein Fenster auf den Boden gesetzt. Mein Kopf lehnt am Bett – so kann ich perfekt durchs geöffnete Fenster in den Nachthimmel schauen. Die Stadt rauscht unter mir vorbei, und oben: Der Perseidenstrom.

Viel Hoffnung wohnt in diesem Naturereignis: Ich stelle mir vor, dass ich einfach nur nach oben schauen muss, und dass es da dann richtig abgeht, und die Meteore nur so umherfliegen. Aber am Ende schaue ich einfach sehr lange in den schwarzen Sternenhimmel. Und ich werde ein bisschen verrückt dabei – alles verschwimmt und es kommt mir so vor, als würde es die ganze Zeit und ununterbrochen Sternschnuppen regnen. Aber das stimmt gar nicht. Alles ist still. Erst, wenn dann wirklich mal eine über den Himmel rauscht, erkenne ich den Unterschied. Für diesen ganz ganz kurzen Moment kann ich mit ein wenig Abstand auf unseren verrückten Planeten schauen, ihn in einen größeren Kontext setzen. Und dann erinnere ich mich, dass man sich bei einer Sternschnuppe ja etwas wünschen darf. Mit diesem Zustand aus Weitblick und Abstand, in den einen so eine Sternschnuppe versetzen kann, weiß ich: So ein Wunsch ist sorgsam einzusetzen in dieser Zeit, wenn wir so auf den Zustand unserer Erde blicken, von außen, vom Universum aus. Vom Perseidenstrom aus.